Dieses chinesische Filmwerk ‚House of Flying Daggers‘ drückt den Zuschauer mit seiner Farbgewalt direkt durch den Sitz. Nach dem Kredo “Bitte ein bisschen mehr als sonst“ gibt’s neben der bunten Optik zudem abstruse Kampf- choreografien mit „Dafug“ – Garantie.
Zieht die Schutzbrille über, jetzt gibt’s was auf die Augen. Schon in der Eingangssequenz strahlen einem die Farben der Protagonisten dermaßen ins Gesicht, dass man glaubt, wieder versehentlich LSD konsumiert zu haben. In schillernden Gewändern tanzen die Figuren durch prunkvolle Säle und könnten durch diesen Farbenreichtum so manchen Zuschauer überfordern.
Worum geht’s
Im Kampf zwischen dem chinesischen Kaiserreich und der Rebellengruppe „Haus der fliegenden Messer“ wollen beide mithilfe von Lockvögeln und Maulwürfen einen vernichtenden Schlag beim Gegner landen. Die drei Hauptakteure Jin, Leo und Mei fungieren hierbei nur als Schachfiguren, die versuchen, sich gegenseitig auszuhebeln. Auf dem Weg zum versteckten Lager der Flying Daggers-Bande geraten die drei Protagonisten immer wieder in mörderische Konfrontationen, welche ihre ganze Kampfkraft abfordern. Zu all dem entwickelt sich im Verlauf ein Liebesverhältnis, welches durch Verrat, Hass und Eifersucht in einem aussichtslosen Endkampf mündet.
Warum ist House of Flying Daggers so gut?
Der Fokus liegt neben der Liebesgeschichte natürlich auf den stark überzeichneten Kampfchoreografien. Dolche rasen wie Lenkraketen zielgenau auf Gegner! Soldaten jagen wie Flughunde über Bäume! Meterlange Tücher grabschen tentakelartig nach Samurai- Schwertern! Es wird ein reichhaltiges Waffenarsenal dargeboten, welches gemeinsam mit den verschiedenen Settings für gute Laune sorgt.
Was bei diesem Film jedoch am stärksten heraussticht, ist die abnormale Physik: Hier wird die Schraube der Absurdität von Flug- und Sprungkräften so weit nach rechts gedreht, dass selbst Uma Thurman aus Kill Bill denkt: „Das geht doch gar nicht.“
Fazit
Wem in der farbwahnsinnigen Einstiegssequenz noch nicht die Netzhaut weggebrannt ist, sollte ruhig dran bleiben. Denn hier liefert Yimou ein bis ins Detail durchdachtes Action-Feuerwerk. Darüber hinaus ist die integrierte Liebesgeschichte nicht wie sonst nerviges Beiwerk, sondern vermag den Zuschauer durchaus mitzuziehen. Wer sich traut, mal über den Tellerrand des genormten Action-Standards zu blicken, findet mit diesem Streifen eine gelungene Abwechslung.
Bewertung: 8 von 10 Bomben
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