Filmadaptionen zu Comicbüchern haben Hochkonjunktur. Die Flut an Superhelden- Blockbustern findet daher keinen Abriss. Doch welche Comic-Verfilmungen rocken am meisten? Batman, The Avengers oder doch Watchmen? Redbomb liefert nun die Top 3!
Platz 3: Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt
Schnell, actionreich und enorm detailverliebt: Regisseur Edgar Wright (Shaun of the Dead) liefert mit Scott Pilgrim einen absoluten Comicfilmkracher! Der Zuschauer taucht dabei in die Rock‘n Roll-Welt vom jungen Bassisten Scott Pilgrim (Michael Cera) ab. Gemeinsam mit seiner Indie-Band Sex Bob-omb versucht er, einen Plattenvertrag zu ergattern. Scott’s Problem? Er verliebt sich währenddessen in die junge Rebellin Ramona Flowers und muss daraufhin ihre sieben halbgöttlichen Exfreunde vernichten.
So Überschaubar die Handlung – so überwältigend ist die Umsetzung. Scott Pilgrim dreht den Regler voll auf und beschießt den Zuschauer mit brachialer Comic-Action! Oben drauf: Viele Referenzen aus dem Videospiel- und Comic-Kosmos! Und: Ballernder Indie-Rock-Electro-Soundtrack! Noch Wünsche offen? Nein! Wer hier nicht reinschaut, verpasst ein absolutes Brett.
Bewertung: 8 von 10 Bomben
Humor von Scott Pilgrim in einer Szene:
Platz 2: Kick-Ass
Regisseur Matthew Vaughn bricht mit typischen Konventionen des Superheldenkinos – und etabliert Kick-Ass als filmische Anti-These zu Superman und Co.
Der Held? Ist eigentlich keiner! Nur ein durchschnittlicher Lauchboy: Ohne übermenschliche Kräfte, enormer Intelligenz oder besonderen Talenten! Kickass (Aaron Taylor-Johnson) fragt sich, warum es im echten Leben keine Superhelden gibt und geht kurzerhand selbst auf Verbrecherjagd. Allerdings – nur mit mäßigem Erfolg. Erst als er auf die 11jährige Kampfmaschine Hit-Girl (Chloë Moretz) und ihren Vater Big Daddy (Nicolas Cage) trifft, lernt er, wie man Gangster zur Strecke bringt: Mit Martial-Arts-Skills und dicken Waffen.
Kickass ist ein echter Actionbomber – mit heftigem Gewaltgrad, schwarzem Humor und einem überraschend emotionalen Story-Verlauf. Man muss sogar anmerken: Keine andere Comicbuchverfilmung schafft es, solch eine Bandbreite an Gefühlen beim Zuschauer auszulösen, wie Kick-Ass: Fremdscham, Anspannung, Trauer, Schmerz, Freude!
Trotz dieser Gefühlsachterbahn, bricht der Film jedoch nicht auseinander, sondern schafft ein tolles Gesamterlebnis. Also nicht von den schrägen Kostümen abschrecken und dem Steifen eine Chance geben.
Bewertung: 9 von 10 Bomben
Lustigste Kampfszene:
Platz 1: Sin City
Regisseur Robert Rodriguez meißelt sich mit Sin City in die Steintafeln der Filmhistorie. Ihm gelingt es die schwarz-weiß-Comicbuchvorlage von Frank Miller nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch auf die Leinwand zu transportieren. Und das ohne Abstriche! Das Look-and-Feel des Filmes? Entspricht voll und ganz der düsteren Buchreihe: Harte Kontraste, tiefe Schatten und dazu die starken Außenseiterfiguren. Ein anormaler Style, den es vorher so im Kino nicht gab. Für ein solch unkonventionelles Projekt benötigt es viel Mut und Durchsetzungsvermögen, um ihn bei den Hollywood-Studiobossen durchzudrücken.
Doch nicht der nur revolutionäre Neo-Noir-Style lässt den Film so hervorstechen: Auch die Story drückst den Zuschauer direkt durch den Sitz: In den sechs Episoden werden die Hauptfiguren mit dem Abschaum der Stadt konfrontiert: Huren, Mörder, Betrüger, Kinderschänder, korrupte Polizisten und Politiker. Jeder „Held“ muss hierbei die Sin Citys Straßen vom Moloch befreien. Jeder auf seine eigene, nicht minder zimperliche Weise – schockierende Fatalities inklusive.
Sin City findet durchaus seine filmischen Nachahmer, auch von Buchautor Frank Miller selbst (siehe The Spirit). Die Ästhetik wird zwar jedes Mal adaptiert, aber keiner dieser Nachzügler kommt an die Intensität und den Impact dieses Meisterwerkes heran. Dies liegt nicht zuletzt an der Buchvorlage, welche die surreale Handlung und den zynischen Tonus vorgibt. Selbst der Nachfolger Sin City 2: A Dame to Kill for reicht nicht an das Erstlingswerk heran.
Bewertung: 10 von 10 Bomben
Aufeinandertreffen von Mickey Rouke und Elijah Wood: