Regisseur Doug Lima („Mr. & Mrs. Smith“) wirft im neuen Sci-Fi- Actionfilm Edge of Tomorrow diverse Erfolgskonzepte in den Trog und püriert fein durch: Source Code, Starship Troopers,Robocop und Soldat Jaymes Ryan vermixt in einem Action-Epos!
Die Erde erlebt eine schreckliche Alien-Invasion. Mal wieder! Jetzt sind es tentakelartige Mischwesen. Die Lösung der Menschen? Eine Art Robocop- Kampfanzug zum Einsteigen für Infanterie-Soldaten. Sehr martialisch: Mit Raketen am Rücken und Getling- Gun am Unterarm. Damit sollte das agile Alien-Gestrüpp weggepflügt werden. Eigentlich. Doch die Menschen werden gnadenlos wegrasiert.
Tom Cruise, seines Zeichen degradierter Fußsoldat ohne Lust auf Krieg, muss an die Front: Im heroischen Stahlanzug stolpert er unbeholfen über das Schlachtfeld: Trotz hochgerüsteter Robotechnik wird Cruise sowie das restliche Armee-Aufgebot vom Alien- Gesindel auseinandergenommen. Doch Obacht: Ein getötetes Alien überträgt Tom Cruise die Gabe der 24-Stunden-Wiedergeburt.
Das Grundkonzept ähnelt somit dem von Source Code oder Täglich grüßt das Murmeltier: Tom Cruise, erlebt denselben Tag in einer Zeitschleife: Wenn er stirbt, folgt der Restart! Neue Runde, neuer Versuch. Sein offensichtlicher Auftrag? Einen Lösungsweg finden, um die Alien-Invasion zu stoppen. Seine Mitstreiterin: Emily Blunt! Sie hechtet ebenfalls in ihrem Testosteron- Kampfanzug durch das Kriegsgewirr.
Halbwertszeit: 45 Minuten
Die ersten 45 Minuten des Films knallen rein: Mit viel Humor und gutem Timing wird die Thematik des wiederkehrenden Todes aufgearbeitet. Immer wenn Tom Cruise verreckt, ist der Film am stärksten: Bus überrollt Cruise! Abstürzendes Flugzeug zermalmt Cruise! Alien frisst Cruise! Partnerin erschießt Cruise! Tod und Auferstehung werden hier in rasendem Schnitttempo abgefrühstückt.
Doch nach der ersten dreiviertel Stunde verrinnt diese Leichtigkeit: Der Film wird aufgrund der zähen Story sackschwer. Auch die Alien-Fights sind leider nur semi-cool. Mit der FSK 12-Einstufung kann man hier wahrlich nicht von einem blutrünstigen Fight zwischen Alien und Menschheit rechnen. Richtiges Gemetzel, wie man sich zu Beginn erhofft, fehlt leider völlig. Die Folge? Gegen Filmende nimmt man die Fremdgestalten in den Kämpfen nicht mehr ernst.
Fazit:
Der Sci-Fi-Action-Blockbuster Edge of Tomorrow punktet mit seinen martialischen Kampfanzügen und der flott umgesetzten Zeitschleifen-Idee: Allerdings schafft es Regisseur Doug Lima nicht, die Dynamik durchweg zu halten. Der Film knickt nach der ersten Hälfte unterhaltungstechnisch ab. Ebenso geht von den Monstern keine explizite Bedrohung aus, da der Regisseur verpasst hat, ihnen den blutrünstigen Impact zu verpassen.
Bewertung: 6 von 10 Bomben