Need for Speed positioniert sich insgeheim als Gegenstück zum Genre- Primus Fast and the Furious. 66 Millionen Dollar wurden investiert, um das Videospiel auf die Leinwand zu transportieren.
Story-technisch reißt der Film natürlich keine Bäume aus: Wie auch. Die Videospielvorlage ist ein Rennspiel. Dort sind die Handlungen ebenso tiefgründig wie Fliesenspalten.
Inhaltlich geht es um den Werkstattfahrer (gespielt von Aaron Paul) der auf Rache sinnt. Wie geht das am besten? Natürlich durch ein hartes Rennen, Mann gegen Mann. Sein Gegenspieler ein überheblicher Yuppi-Rennprofi (gespielt von Dominic Cooper). So weit so vorhersehbar.
Die Geschichte kann man getrost knicken, denn auch bei dem Videospiel geht es nur um adrenalingeladene Rampage- Fahrten, wuchtige PS-Monster und derbe Autounfälle!
Diesem Kredo folgt auch der Film: Im MacLaren P1, Lamborghini Sesto Elemento oder Bugatti Veyron pflügen Aaron Paul und Konsorten den Aspalt um. Mit dem Breaking- Bad- Liebling wartet der Streifen zudem mit einem absoluten Schauspieler-Talent auf, der vor allem zu Beginn eine ordentliche Prise an Emotionen in die sonst stumpfsinnige Handlung bringt.
Dieser beschissene Ford Mustang
Als größtes Manko zeichnet sich die gesamte Filmmitte aus: Dort muss Aaron Paul eine Dreiviertelstunde mit einem schnarchigen Ford Mustang rumjuckeln. Die Kiste wie auch die ganze Fahrzeit mit dem Viech versprühen pure Langeweile und reißen das Adrenalin-Level rasant in den Keller. Andere Rennboliden mit Style und Action sucht man in der Zeit vergebens.
Darüber hinaus bekommt Aaron Paul eine nervtötende Sidekick-Trulla in sein Auto geschnallt, um Hollywood-typisch eine Lovestory mit einzubinden. Dies macht den Film keineswegs besser. Die blonde Random-Ische hätte problemlos in ihrer ersten Fahrszene Death Proof-mäßig aus der Frontscheibe geschossen werden können.
Fazit
Anfang und Ende von Need for Speed sind ein wahres Highlight für Rennsportfans: Absurd schöne Fahrzeuge, spannende Rennen und übertriebene Unfälle. Dazu gibt es mit Aaron Paul einen der gefragtesten Schauspieltalente aufs Haus. Doch zwischen dem Auftakt und der Endsequenz hadert der Zuschauer mit einer langen Durststrecke: Schnarchige Renn-Action im Hässlon- Mustang-Mobil. Obendrein mit nervig, blonder Schreckschraube auf dem Beifahrersitz! Selbst Aaron Paul kann dies leider nicht kitten. Daher der Rat: Die Filmmitte skippen und nur Anfang und Ende schauen! Dann erhält man auch den Need for Speed Car-Porn, wie man es erwartet.
Bewertung: 5 von 10 Bomben