Im Debütfilm ‚Project X‘ von Regisseur Nima Nourizadeh mutiert die Geburtstagsfeier von drei Vorzeige-Dullies zur Zerstörungsorgie. Der Zuschauer ist dabei einer der zweitausend mehr oder weniger geladenen Gäste. Mitten im Chaos − hautnah aus der Egoperspektive!
Klischee- Versager Thomas will seinen 17. Geburtstag zu Hause feiern. Im kleinen Kreis versteht sich. Sogar die Eltern fahren weg. Top! Allerdings kommen anstatt der handvoll geladenen Gäste eine Armee an partygeifernden Teenagern. Klar, die Feier eskaliert! Luxus-Limousinen landen im Pool. Kleinwüchsige werden im Ofen gebacken. Auch der Drogendealer schaut mit seinem Flammenwerfer vorbei. In dem amerikanischen Vorort steigt die größte Hausparty überhaupt! Eine Handkamera hält diese Apokalypse für die Nachwelt fest.
Abriss erster Güte
Eine derart bombastisch inszenierte Partyorgie wie in Project X sieht man selten: Drückende Hip Hop- und Electro Tracks untermalen die Schnittstücke des Films. Hier bekommt der Zuschauer das geliefert, was in Hangover nur als Fotomontage im Abspann läuft.
Der Ablauf der Dramaturgie? Bleibt rudimentär. Entweder wird ein Stück des Hauses von der Partymeute zerkloppt oder die Gastgeber drücken sich Alkohol und Drogen in ihre Lauchkörper. Beide Handlungspunkte wechseln sich dann nur noch ab – nach dem Kredo: Alles ein Gang härter als zuvor.
Schlechte Dieter Bohlen- Witze im Akkord
Im Gegensatz zur Inszenierung gibt es bei den Dialogen einen Totalausfall: Mit gewollt lustigen Sprüchen und unterirdisch flachen Witzen schießt sich Project X ins eigene Knie. Top-Vergleiche wie „Oh, das geht ja ab wie Scheiße“ oder Ansagen wie „Hey Zuckertitte“ jagen das Fremdscham-Thermostat nach oben.
Besonders das pathetische Filmende hats nochmal in sich: Als Klischee-Noob Thomas nach der Party wieder in der Schule erscheint, beginnen alle Schüler zu klatschen. Ja, genau zu klatschen! Man selbst denkt nur: ‚Whuat tha fuck!‘ Solche Facepalm- Happy Ends wurden bereits in Parodien wie ‚Nicht noch ein Teenie Film‘ zu genüge verarscht.
Fazit:
Ein geil inszenierter Party-Trip, der an schlechten Gags, plumpen Charakteren und unsympathischen Schauspielern krankt. Wer sich daran nicht stört, bekommt mit Project X eine optimale Filmuntermalung zum Vorglühen mit Freunden.
Bewertung: 6 von 10 Bomben